Die Reblaus bedroht Mainzer Weinreben

06.03.2019
Pressemitteilung der Fraktion

Verwaltung verkennt das Problem

Winzer aus Hechtsheim und Laubenheim entdeckten bereits im Oktober 2018 Gallen, das sind kugelförmige Beulen, die durch Parasiten hervorgerufen werden, an ihren Weinreben. Im Falle der Mainzer Weinreben sind Rebläuse dafür verantwortlich. In der vergangenen Stadtratssitzung erkundigte sich die CDU in einer Anfrage bei der Stadt-verwaltung, wie das Problem bekämpft werden soll.

In der Antwort erklärt die Verwaltung, dass die Weinreben bis Ende Februar in den betroffenen Bereichen gemulcht werden sollten. Die landwirtschaftspolitische Sprecherin der CDU, Uta Schmitt, hält das für unzureichend: „Das Problem ist, dass die Rebläuse durch das Abmulchen nicht bekämpft werden können, da sie die Wurzeln der Weinreben befallen.“ Darüber hinaus sei dieses Vorgehen gesetzeswidrig, denn die Drieschenver-ordnung des Landes Rheinland-Pfalz zum Schutz bestockter Rebflächen vor Schador-ganismen sehe vor, die Rebstöcke vollständig, einschließlich der Wurzeln, zu entfernen. Die Reblausverordnung schreibe zudem vor, einen Reblausbefall unverzüglich bei der zuständigen Behörde anzuzeigen und befallene Reben unverzüglich zu vernichten.

Laut Verwaltung stünden für das Einsatzgebiet lediglich drei Mitarbeiter zur Verfügung. Die Reben händisch herauszuziehen, sei deshalb nicht leistbar. Für Schmitt ist das jedoch kein Argument: „Es geht um massive wirtschaftliche Einbußen, die den Winzern entstehen können. Dass die Stadt zu wenig Personal hat, sich entsprechend um die Flächen kümmern zu können, kann keine Antwort sein. Die Gesetze gelten nicht nur für die Landwirte und Winzer, sondern auch für die Kommunen. Man kann von den Bürge-rinnen und Bürgern nichts anderes erwarten, als man selbst leistet. Das Abmulchen kann nur ein erster Schritt sein, da muss mehr passieren.“ Laut Schmitt soll auf umlie-genden Flächen bereits vereinzelt ein Reblausbefall festgestellt worden sein. Auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Hannsgeorg Schönig sieht das Vorgehen der Verwaltung skeptisch: „Nur weil es Probleme mit den Mitarbeitern gibt, wird auf eine Methode zurückgegriffen, die nicht funktioniert? Das ist Augenwischerei.“ Schmitt betont abschlie-ßend: „Gerade da die Stadt Mainz gerne damit wirbt, eine ‚Great Wine Capitals-Stadt‘ zu sein, sollte sie die Winzer schützen und den Weinanbau unterstützen.“