Das Wiesbadener Verkehrsunternehmens Eswe Verkehr hat angekündigt, sich zukünftig
nicht mehr an dem gemeinsamen „meinRad“-Angebot mit der Mainzer Mobilität (MM) zu
beteiligen. Die CDU fordert, diesen Schritt zum Anlass zu nehmen, um das Angebot auch
in Mainz auf den Prüfstand zu stellen. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU Thomas
Gerster erklärt, dass die Gesellschaft mit dem Angebot jährlich hohe Verluste zwischen
300.000 und 1,3 Millionen Euro schreibe.
Die Nutzungszahlen blieben hingegen hinter den Erwartungen zurück. „Insbesondere seit
der Corona-Pandemie sind die Nutzungszahlen stark zurückgegangen“, erklärt Gerster. Er
schlägt vor, die Nutzungsgewohnheiten der „meinRad“-Kunden zu analysieren und das
Angebot an ihre Bedürfnisse anzupassen oder ggf. aufzugeben. Es müsse beispielsweise
überprüft werden, wie viele Fahrten länger als einen Kilometer getätigt werden. Er habe
nämlich den Verdacht, dass ein Großteil der Fahrten ohnehin nur Wege ersetzen würden,
die vorher zu Fuß zurückgelegt wurden. „Um die Verkehrswende erfolgreich zu gestalten,
muss den Menschen eine gute Alternative zum Auto gemacht werden“, sagt Gerster. Es
müsse geprüft werden, ob E-Bikes eine sinnvolle Ergänzung des Angebots darstellen
würden. Eventuell ergebe die Prüfung aber auch, dass die eingesetzten finanziellen Mittel
für ein defizitäres Leihradsystem an anderer Stelle, wie beispielsweise zur Stärkung des
ÖPNV, besser eingesetzt wären. „Am Ende muss es eine Kosten-Nutzen-Abwägung sein
und das bestehende System scheint offensichtlich kein adäquates Angebot zu sein, was
durch die geringe Nachfrage belegt wird“, so Gerster abschließend.
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