Vorgehen bei IGS-Standortwahl unprofessionell

Pressemitteilung der Fraktion

Kommunikation der Stadt mangelhaft  - Nordwestliche Stadtteile weiter unterversorgt

Nachdem sich die Verwaltung wochenlang, trotz Nachfragen der CDU, nicht zur Zukunft der vierten Mainzer Integrierte Gesamtschule (IGS) positionieren wollte, hat die CDU im vergangenen Stadtrat eine aktuelle halbe Stunde zu diesem Thema beantragt.

„Wie bei der Standortfrage der IGS verfahren wurde, ist ein typisches Beispiel für das unprofessionelle Vorgehen der Verwaltung“, sagt der zukünftige CDU-Fraktionsvorsitzende Ludwig Holle. Spätestens als feststand, dass der Biotechnologie-standort am Europakreisel ausgebaut werden soll, sei auch klar gewesen, dass die IGS dort nicht mehr errichtet werden kann. Das sei nur die logische Schlussfolgerung aus der Entscheidung. „Zu diesem Zeitpunkt hätte sich Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) proaktiv an die Öffentlichkeit wenden müssen, um sie über die neuen Entwicklungen zu informieren“, erklärt Holle. In der Folge hätte auch ein konstruktiver Diskurs stattfinden können. Stattdessen habe sich die Verwaltung ohne die Untersuchung weiterer Optionen für den Verbleib am Interimsstandort entschieden und versuche nun, diese Entscheidung schönzureden. „Vor fünf Jahren bestand bereits die Möglichkeit, die IGS dauerhaft an den jetzigen Interimsstandort zu verlegen“, so Holle. Damals sei er aber nur zweite Wahl gewesen. Dazu solle die Verwaltung jetzt wenigstens auch stehen. Insbesondere die Konzentration der Schulen auf ein Stadtgebiet und die damit einhergehende Unterversorgung der nordwestlichen Stadtteile stellen ein echtes Problem dar. „Es bringt nichts, diese Nachteile einfach auszublenden, diese Standortentscheidung wird noch Jahrzehnte nachwirken“, sagt Holle. Es hätte nichts geschadet, andere Alternativen wenigstens zu prüfen.

Die CDU-Vertreter auf dem Lerchenberg und in Finthen sehen das ähnlich. „Eine IGS auf dem Lerchenberg könnte die vorhandene Schullandschaft sinnvoll ergänzen“, erklärt der Stadtbezirksvorsitzende der CDU-Lerchenberg Andreas Michalewicz. Eine Prüfung hätte zeigen können, ob es geeignete Flächen gegeben hätte und wo sie sich befunden hätten. Auch der Stadtbezirksvorsitzende der CDU-Finthen Nikolas v. Stillfried Rattonitz hätte eine IGS in den nordwestlichen Stadtteilen für wichtig gehalten. „Die langen Fahrwege der Schülerinnen und Schüler aus diesen Stadtteilen sind alles andere als optimal und stellen eine große Belastung für die Kinder und deren Eltern, aber auch für die Umwelt dar“, so v. Stillfried Rattonitz.

Mainz, 21. Juli 2022