
Die CDU-Fraktion im Mainzer Stadtrat lehnt die Pläne der Verkehrsdezernentin Katrin Eder ab, zur Luftreinhaltung ein flächendeckendes Tempo 30 in der Mainzer Innenstadt einzuführen. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU Fraktion Thomas Gerster erklärte, dass es für die Luftreinhaltung besser sei, bereits bestehende Tempo 30-Regelungen abzuschaffen, anstatt neue zu erlassen.
So hätten diverse Gutachten und entsprechende Versuchsreihen, wie beispielsweise von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg ergeben, dass Tempo 30-Regelungen gerade für die Frage der Stickoxid-Belastung kontraproduktiv seien. So konnten Versuchsreihen einen sechs bis zehn prozentigen Anstieg von Stickoxid-Belastungen bei einer Reduzierung von Tempo 50 auf Tempo 30 feststellen. Es sei laut Gerster daher nicht verwunderlich, dass ausgerechnet in dem Bereich der Rheinstraße, in dem seit einiger Zeit ein nächtliches Tempo 30-Limit gelte, neuerdings Probleme mit der Stickoxid-Belastung festzustellen seien. „Vielleicht sollte man eher darüber nachdenken, das nächtliche Tempo 30, das nach Auskunft der Anwohner keinerlei Auswirkung auf die Lärmbelastung habe, wieder in ein Tempo 50 umzuwandeln“, so Gerster. Die Einhaltung müsse dann jedoch konsequent kontrolliert werden, damit das Tempo nicht überschritten werde.
Als hilfreiche Maßnahme gegen Emissionen sieht Gerster anstatt von Geschwindigkeits-regulierungen eher eine Verstetigung des Verkehrs, wie es auch schon in anderen Städten festgestellt worden sei. Hierfür wäre unter anderem eine Reduzierung des morgendlichen Staus notwendig. Auch aus diesem Grunde solle die Stadt mit Vehemenz darauf drängen, dass die Verkehrsregelung des Kasteler Kreisels endlich geändert werde. „Mehr und mehr zeigt es sich, dass eine weitere Rheinbrücke in Mainz überfällig ist, denn nur so ist eine langfristige Entlastung der Innenstadt möglich“, so Gerster. „Methoden, wie ein Tempo 30-Limit, die jetzt in den Versuchen als falsches Mittel identifiziert wurden, helfen hier auf jeden Fall nicht weiter“, betont er abschließend.
9.10.2019
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