Monatsbrief der Kreisvorsitzenden, Juni 2019

04.06.2019
Monatsbrief der Kreisvorsitzenden

Liebe Parteifreunde,                     
sehr geehrte Damen und Herren,

seien wir ehrlich: Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 war für uns eine Enttäuschung. Wir hatten vor der Wahl für den Stadtrat zwei große Ziele. Wir wollten einerseits wieder stärkste Fraktion werden und andererseits wollten wir so stark werden, dass an uns nicht mehr vorbeiregiert werden kann. Beides ist uns leider nicht gelungen. Mit den erreichten 23,4 Prozent sind wir hinter den Grünen nur noch zweitstärkste Kraft, gleichzeitig können Mehrheiten ohne die CDU gebildet werden, etwa eine Neuauflage der Ampel oder auch Grün-Rot-Rot. Rechnerisch wäre auch eine Koalition von Grünen und CDU möglich. Die Grünen haben angekündigt, auch mit uns sprechen zu wollen. Selbstverständlich werden wir eine Gesprächseinladung annehmen und dann sehen, ob es genügend Schnittmengen gibt.

Nach wie vor ist die Enttäuschung riesengroß. Aus meiner Sicht haben wir uns im Wahlkampf geschlossen und motiviert gezeigt, waren präsent, engagiert und sind auf die Menschen zugegangen. Und trotzdem zeigt das Wahlergebnis, dass wir die Mainzerinnen und Mainzer nicht erreicht haben. Es wird in den kommenden Wochen und Monaten unsere Aufgabe sein, dieses ernüchternde Resultat sehr genau und sehr selbstkritisch zu analysieren und dann die richtigen Rückschlüsse für die nächste Wahl in fünf Jahren zu ziehen. Eines möchte ich vorwegnehmen: Es ist klar, dass uns die Anti-GroKo-Stimmung, die Außendarstellung der Bundes-CDU und die extreme Fokussierung auf Umwelt- und Klimathemen geschadet haben. Wir müssen uns aber auch selbstkritisch fragen, warum das Mainzer Ergebnis noch einmal deutlich schlechter ist als das Gesamtresultat im Bund oder auch in Rheinland-Pfalz. Offensichtlich haben wir ein massives Defizit und Imageproblem bei der jüngeren, urbanen Klientel. Diese ist aber in einer jungen Schwarm- und Universitätsstadt wie Mainz ein wichtiger Faktor. Deshalb müssen wir in den nächsten Monaten nach Wegen suchen, wie wir für diese Bevölkerungsgruppen wieder attraktiv werden, ohne unsere nach wie vor vorhandene Stammwählerschaft zu verprellen. Dieser Weg wird nicht leicht. Ich bin mir aber sicher, dass wir diesen gemeinsam bewältigen und 2024 gestärkt werden.

Aber vorher gilt es, die Ortsvorsteherstichwahlen am 16. Juni 2019 erfolgreich zu bestreiten. Ich bitte Sie herzlich, unterstützen Sie mit ganzer Kraft Claudia Siebner in Bretzenheim, Karin Trautwein in Hartenberg/Münchfeld, Franz Jung in Hechtsheim, Anette Odenweller in Ebersheim, Uta Schmitt in Finthen, Norbert Riffel in Laubenheim und mich in Gonsenheim. Die in 13 Stadtteilen stattfindenden Stichwahlen sind ein komplett neues Spiel. Wenn wir weiter geschlossen auftreten, auf die Menschen zugehen und sie davon überzeugen, dass es diesmal um die Stadtteile geht, dann haben wir sehr gute Chancen. Lassen Sie uns die Enttäuschung ausblenden und GEMEINSAM kämpfen!

Mir ist es auch noch einmal ein Bedürfnis, Ihnen allen für Ihren Einsatz und Ihr Engagement in den vergangenen Wochen ganz herzlich zu danken. Ich danke allen, die für die CDU kandidiert und damit Flagge gezeigt haben. Herzliche Gratulation an Norbert Solbach, der als Ortsvorsteher von Drais wiedergewählt wurde, sowie an alle, die in den Ortsbeirat und Stadtrat gewählt wurden. Bei aller Enttäuschung ist eines sicher: die CDU wird in Mainz als Stimme der Vernunft gebraucht! Lassen Sie uns motiviert und selbstbewusst in die Zukunft schauen. Das Wahljahr 2019 ist noch nicht zu Ende. Wir haben gute Chancen, mit unserem Kandidaten Nino Haase die OB-Wahl im Herbst zu gewinnen. Packen wir es gemeinsam an! Für Nino Haase und für Mainz!

Herzliche Grüße
Sabine Flegel, Vorsitzende der CDU Mainz